Berührt haben ihn die technisch eher schlampigen Helden des New Thing der sechziger Jahre, Musiker wie Archie Shepp oder Pharoah Sanders mit ihrem kratzbürstigen Ton und ihrer hymnischen Intensität, die im kleinen Format einer Combo direkter zum Ausdruck kommen.
"Ich mag diesen widerspenstigen Klang", schwärmt er, "wenn man den Ton so rausschält", Schicht für Schicht, aus seinen feinen, frisch gebügelten Gewändern, und genau das lässt sich auch in seinem eigenen Spiel hören: wenn Coburger mit wilder Kraft in sein Tenorsaxofon bläst, finden sich Echos des erzählerischen Duktus von Shepp, von Sanders’ hymnischer Energie oder der groovenden Emphase eines Gato Barbieri.
Mit dieser Produktion führt Coburger die beiden Arbeitsstränge zusammen: die raubauzige Energie und den Ausdrucksdrang, der seine Vorlieben und das Spiel gerade mit diesem Quartett (Sven Kerschek, Roland Schneider, mit denen er schon seit 20 Jahren zusammenspielt.) prägt einerseits, sowie den Farbenreichtum und die strenge Organisation, die das große Format erfordert. Die NDR-Bigband erweist sich dabei als die ideale Band für seine Soundvorstellungen; mit ihrem rauen, schimmernden Ton, der sich deutlich von der Glätte anderer Bigbands abhebt, hält sie die Spannung auf der Höhe.