Bach und Coburger (3 von 3)

Hier wird der Komponist neu ausgelotet und so entdeckt man die hymnischen Schreie eines John Coltrane, aber auch das verhaltene introvertierte Spiel eines John Lewis. Sicherlich hat all dies der Potenz nach in der musikalischen Welt Bachs Platz und es führen viele Wege zum Jazz, ob in Bachs Musik allerdings der Nukleus Coltranes angelegt ist, ist weder gesagt noch gefrag! vielmehr geht es darum, dass Bachs Musik der Potenz nach eine Sinnlichkeit hat, die bisher nicht so zum Ausdruck kam und durch diese Neubeleuchtung zutage tritt.

Zwar ist eine solche These für die meisten klassischen Bach-Liebhaber ein Schlag ins Gesicht, aber bei einem Klassiker die Musik sozusagen zwischen den Noten zu erkunden macht den Reiz dieses Album aus. Und durch diese Spannung zwischen dem "Ur-Bach und dem hier gezeigten ,Jazz-Bach, und die implizite Frage, die sich dem Hörer und Rezensenten ständig stellt: "Kann das Bach sein?" wird dieses Album erst zu einem wirklich hervorragenden Jazzalbum Markus Köhler - Jazz Podium - Okt 2009